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Das µCPC Verfahren

die schonende Art den Kammerwasserabfluss zu optimieren.

Mit der µCPC Behandlung bietet A.R.C. Laser ein schonendes Verfahren zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms.

Ziel der Behandlung ist es, den Ziliarmuskel leicht zu schrumpfen und nicht den Ziliarkörper nachhaltig zu schädigen. Dadurch wird das Trabekelmaschenwerk unter Spannung gesetzt und der Abfluss des Kammerwassers verbessert.

Im Gegensatz zur Zyklophotokoagulation wird bei der µCPC die Laserenergie unter langsamer und fortwährender Gleitbewegung der speziellen µCPC Sonde entlang der Hemisphären eingetragen. Die Laserenergie wird dabei nicht kontinuierlich abgegeben, sondern in einzelnen, sich wiederholenden Laserpulsen mit einer Dauer von je 500 µs. 

 

 

Behandlungsmethode

Patientenvorbereitung:

Vor der Behandlung erfolgt entweder eine Retro- oder Peribulbäranästhesie. Alternativ bietet sich bei der µCPC Behandlung auch eine Analogsedierung an. Das zu behandelnde Auge wird wie bei einer Zyklophotokoagulation gereinigt, abgedeckt und ein Lidsperrer eingesetzt. Nach der Spülung mit Iodlösung wird Viskoelastika (z.B. Methocel) auf der Sklera appliziert.

Die µCPC Behandlung

Vorbereitung:

  • Auswahl der voreingestellten µCPC Behandlungsparameter am FOX IV 810 per Auswahl des grünen µCPC Icons
  • Einstellen der gewünschten Gesamtenergie bzw. -zeit am großen, bedienerfreundlichen Touchdisplay
  • Prüfen der Laserparameter: z.B. Leistung 2.0 Watt, 500 µs Pulsdauer & 1 ms Pulspause (DutyCycle 33.3 %)
  • Füllen der µCPC Sonde mit Viskoelastika (z.B. Methocel)

Behandlung:

  • Positionieren der µCPC Sonde am Limbus -> Faserspitze ist somit 3 mm entfernt vom Limbus, um den pars plana lokaliserenten Bereich des Ziliarkörpermuskels zu bestrahlen.
  • Unter Aussparung der 3 und 9 Uhr Position, wird das Handstück unter leichtem Druck entlang der Hemisphären bewegt.
  • Insgesamt wird im Auge eine Energie von 120 - 140 J eingetragen - pro Hemisphäre 60 - 70 J. (Nach Sanchez et al. befindet sich das ideale Energiefenster zwischen 110 und 150 J [1])
  • Um mit der richtigen Geschwindigkeit zu arbeiten, bietet sich ein Energieeintrag von 10 J pro Hemisphäre bei je 6 bis 7 Wiederholungen an.
  • Der FOX IV 810 unterstützt mit seinen smarten Funktionen und gibt im Abstand von 10 J oder 10 s bereits applizierte oder verbleibende Energie / Zeit in Form der Sprachausgabe an. Dazwischen gibt das Metronom den Takt vor - ein Audiosignal wird pro 1 J oder 1 s abgegeben.
  • Am Behandlungsende zeigt der FOX IV 810 das individuelle Protokoll mit allen relevanten Informationen für Dokumentationszwecke an.

Die genannten Parameter zur Laserleistung und der Gesamtenergie beziehen sich auf die Behandlung kaukasischer Patienten. 

Erfahrungen unserer Anwender bei afrikanischen Patienten zeigen besonders gute Ergebnisse bei einer Gesamtenergie von 80 J und einer Laserleistung von 1,5 W, da aufgrund des höheren Pigmentanteils, die Energie stärker absorbiert wird.

Post-Operatives Management nach µCPC:

Im Gegensatz zur Zyklophotokoagulation ist nach µCPC Behandlung nur die Applikation von Entzündungshemmer induziert, welche häufig über eine verkürzte Dauer verabreicht werden. Auf Schmerzmedikamente kann in vielen Fällen ganz verzichtet werden.

 

[1]: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6205680/

 

 

 

 

Behandlungsergebnisse

Das µCPC Verfahren zeichnet sich durch eine solide Erfolgsrate von bis zu 95 % bei einer Drucksenkung von 30 % bis zu 45 % aus.

Zudem zeichnet sich aus der aktuellen Datenlage eine deutliche Reduktion der Medikation ab. Die Sehfähigkeit wird erhalten und zum Teil sogar etwas verbessert.

Abschließend kann gesagt werden, dass das µCPC Verfahren aufgrund der hohen Erfolgsraten, der guten Drucksenkung und den sehr geringen Nebenwirkungen deutlich früher im Behandlungsverlauf des Offenwinkel-Glaukoms angesetzt werden kann und schließt somit die Lücke zwischen dem SLT Verfahren und der herkömmlichen Zyklophotokoagulation.

CPC und µCPC im Vergleich

  CPC µCPC
Glaukomart Offenwinkelglaukom Offenwinkelglaukom
Wirkung Reduktion der Kammerwasserproduktion Verbesserung des Kammerwasserabflusses
Gewebewechselwirkung schädigend - Koagulationseffekt nicht schädigend - Muskelschrumpfung
Applikationsmethode Punktuell in Bewegung entlang der Hemisphären
Patientenkomfort schmerzhaft,
häufig einhergehend mit intraokulären Entzündungsreaktionen
geringes Schmerzempfinden,
geringe bis ausbleibende intraokuläre Entzündungsreaktionen
Nebenwirkungen häufig reduziert und temporär
Nachbehandlung Schmerzmedikation
Entzündungshemmer
keine Schmerzmedikation
ggf. verkürzte Behandlungsdauer mit Entzündungshemmern
IOD Reduktion 42 % im Mittel 38 % im Mittel
Standard Parameter 2 W, 2 s pro Exposition 2 W, 500 µs bei 33 % DutyCycle

CPC

Die punktuelle Applikation der Laserenergie führt zur Koagulation des Ziliarkörpers, genauer der Ziliarzotten und erzielt damit die Reduktion der Kammerwasserproduktion.

Durch die hohe punktuelle Energiedichte, treten häufig intraokulare Entzündungen auf und es kann auch mitunter zu weiteren schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Hypotonie und Phthisis bulbi kommen.

µCPC

Bei der schonenden µCPC Behandlung wird die Laserenergie Portionsweise in 500 µs Impulsen an den Ziliarmuskel abgegeben und durch die Bewegung der Sonde entlang der Hemisphären wird die Gesamtenergie bei geringer Energiedichte appliziert. Durch die Taktung des Lasers bei einem Duty Cycle von 33,3 % ist die thermische Wirkung im Vergleich zur Zyklophotokoagulation stark verringert.

Dadurch ist das Nebenwirkungsprofil deutlich reduziert und auch das Schmerzempfinden des Patienten nach der Behandlung ist im Vergleich zur CPC fast vernachlässigbar. Wenn überhaupt treten nur temporäre, oberflächliche Irritationen der Bindehaut und Sklera auf.